Tätigkeiten wie Wäsche aufhängen, Fenster putzen oder Beine epilieren bringen es ja nicht selten sondern sogar oft mit sich, dass die Gedanken schweifen, wohin sie wollen. Das Epiliergerät surrt, und schon ist man woanders.
Zum Beispiel in einer Wohnung im Norden, in der man mal gewohnt hat, übergangsweise, zusammen mit vier Katzen, zwei großen und zwei kleinen. Die großen gingen morgens zur Arbeit bzw. Schule, kamen nachmittags nach Hause und erzählten sich den Tag. Dabei fielen dann so Sätze wie: "Epilieren ist ein Sommergeräusch". Oder: "Diese Zigaretten schmecken nur in Griechenland." Die kleinen wohnten einfach, das aber hingebungsvoll und in der ganzen Spannweite, die Wohnen im besten Falle bietet. Sie kletterten über Tuben und Töpfe und manchmal auch über das Keyboard. Sie träumten aus dem Fenster oder jagten sich gegenseitig durch die Zimmer. Gerne dümpelten sie auch in der leeren Badewanne, und es brauchte eine Weile, bis man sich daran gewöhnt hatte, beim Aufs-Klo-Gehen nicht allein zu sein. Und wenn hin und wieder die großen übers Wochenende verreist waren und man selbst nicht so recht wusste, wohin, konnte das vehement dynamische Wohnen der kleinen einen tatsächlich davon überzeugen, ein bisschen an die Sonne zu gehen.