Montag, 15. Juni 2009

Soft Atlas


"without a universal law there is no gravity
without a gravity there is no atmosphere
without an atmosphere there is no chance at life
and with no chance at life... I don't exist"

höre ich seit geraumer Zeit wieder und wieder. Und das nicht nur wegen der Klänge, sondern auch, weil mich die Kausalkette UNIVERSALGESETZ -> SCHWERKRAFT -> ATMOSPHÄRE -> GLÜCK IM LEBEN -> EXISTIEREN ähnlich gefangen nimmt wie der Blick auf das Tempelhofer F e l d ... R o l l f e l d ...

... des Flughafens Tempelhof, der vor ein paar Monaten geschlossen und vor ein paar Jahren (60) als das eine Ende der so genannten "Luftbrücke" gebraucht wurde, mit der die Amerikaner Berlin aus der Luft mit Lebensmitteln versorgt haben.

Gehen wir also davon aus, dass es dieses wie auch immer geartete Universalgesetz tatsächlich gibt. Dieses Universalgesetz also macht Schwerkraft überhaupt erst möglich. Die aus dem Universalgesetz geborene Schwerkraft wiederum bestimmt die Atmosphäre. (Ich nehme mal an, dass sowohl die da draußen im All gemeint ist als auch das, was man so "Atmosphäre" nennt, wenn man mit anderen zusammen ist. Das kleine All um einen herum sozusagen).
Weiter im Text: Die durch Universalgesetz und Schwerkraft bedingte Atmosphäre bestimmt darüber, ob mir im Leben Glück beschieden ist oder nicht. Und je nachdem, ob Glück oder keins, existiere ich entweder - oder nicht. Das finde ich schön.

Und ich frage mich, wie dieses Universalgesetz wohl aussehen mag, das über meine Existenz oder Nicht-Existenz bestimmt. Als radikaler Optimist gehe ich einfach mal davon aus, dass es ein gutes Universalgesetz ist. Eines, das mir nicht an den Kragen will, sondern mich, ganz im Gegenteil, in meinem Träumen/Wollen/Denken/Tun unterstützt.
Bis vor kurzem habe ich übrigens statt "universal law" immer "universe of love" verstanden.

Bis ich den Text gelesen habe. Aber da war es schon zu spät. Ich kriege das "universe of love" nicht mehr raus, aus den Gehörgängen. But, perhaps, there is no difference at all: Without a universe of love there is no gravity... sounds logic!

Sonntag, 7. Juni 2009

Der Remixer

Der Remixer ist ein Künstler der besonderen Art.

Wenn Künstler generell sich von der so genannten breiten Masse (der "Nicht-Künstler") dadurch abheben, dass sie ihrer besonderen Art, also dem, was sie von den anderen Menschen unterscheidet, vergleichsweise viel Gewicht geben, und zwar genau gesagt: soviel Gewicht, dass sie diese ihre besondere Art (man könnte auch Eigenart dazu sagen oder Charakter) zum Beruf machen, diese ihre besondere Art (= ihr Denken, Fühlen und Weltwahrnehmen) also ernst nehmen und in den Berufsstand erheben, dann hebt sich der Remixer widerum von der breiten Masse der Künstler dadurch ab, dass er seine besondere Art, seine Eigenart, nicht nur zum Beruf macht/in den Berufsstand erhebt/aufs Podest beruflicher Anerkennung stellt (und im Idealfall, also wenn die Umwelt seine Sachen gut findet, damit Glück, Glanz und Ruhm erlangt) sondern bei der Gelegenheit gleich noch andere Künstler glänzen lässt, ja, ich würde sogar sagen: ihnen zu neuem Glanz verhilft, indem er sie auf seine ganz eigene Art veredelt. Der Remixer, könnte man sagen, ist ein Winzer, der aus Qualitätswein Spitzenqualitätswein macht - ohne dabei die Ursprungsqualität vergessen zu machen, im Gegenteil: überall scheint sie durch, die Ursprungsqualität, blitzt hier auf und da, tritt in Erscheinung, kann/darf/soll glänzen, eingebettet in die Eigenart des Remixers, in seinen höchst eigenen Sound, in seine höchst wundersame Welt der Beats und Bugs und Beasts, eingebettet in eine neue Umwelt, in die Wunderwelt des Remixers, welche ohne die Ursprungsqualität (das Ursprungslied) nicht existieren würde. Denn ohne dass ein Ursprungslied ihn verzaubert hätte, ohne diesen einen musikalischen Initialfunken, wäre er ja nicht das geworden, was er ist: der Remixer.