Dienstag, 4. Oktober 2011
Verboten ist, was gefällt.
K. ist wütend, weil ihm seine Arbeit nicht gefallen darf. Zumindest darf man es ihm nicht ANSEHEN, dass ihm seine Arbeit gefällt. Arbeit muss nach Arbeit AUSSEHEN. Basta. Die Sonne, der Wind, das Panorama... das alles darf dem Arbeiter nicht gefallen, auch dann nicht, wenn es gerade ganz und gar nichts zu tun gibt. Innehalten, den Blick schweifen lassen und es sich, bevor es weitergehen kann, womöglich gar auf der Freifläche BEQUEM machen, diese spezifische ÄSTHETIK (von Freizeit/Freiheit/Luxus/...?) erzürnt den Chef. So sieht kein Arbeiter aus, so darf kein Arbeiter aussehen, nicht mal, wenn er Pause hat! Und plötzlich ist die Schönheit der Natur, die dem Arbeiter für einen Moment das Gefühl gegeben hat, die Welt sei trotz allem schön... plötzlich ist diese Schönheit wiedermal nur für andere da.