Montag, 25. Januar 2010

Atonal, betonal, zutonal

Man sollte es nicht glauben, aber es stimmt: Auch die Kunst hat ihre Grenzen, denn die Räume sind knapp und die Köpfe, die über die Räume entscheiden, nicht selten von oben bis unten zubetoniert.
"Sie wollen hier ausstellen? Tut uns Leid, aber Ihre Bilder sind zu bunt für unsere Galerie. Wenn Sie vielleicht ein bisschen weniger Rot..." Oder: "Interessant, Ihr Roman. Wenn der Richter nicht schwul ist, die Witwe am Ende den Friseur doch heiratet und das Ganze in Berlin spielt statt in Offenburg, könnten wir uns vorstellen..." Oder auch: "Schöne Musik, aber zu tonal. Vielleicht könnten Sie alles ein bisschen schräger machen, etwas weniger harmonisch? Wir sind hier in einer Metropole, das Publikum will..."
Was also tun? Eine Galerie gründen? Einen Verlag? Ein - totaltonal - Label? Und dann?