Montag, 27. Dezember 2010
Samstag, 11. Dezember 2010
Dialog No.1
A: "Am liebsten würde ich ihr dann sagen: 'Siehst du? Das ist der Grund, warum ich dich nicht heiraten will.'"
B: "Eigentlich müsste man sowas dann tatsächlich sagen. Und zwar genau in DEM Moment."
A: "Aber das geht doch nicht! Sowas kann man doch nicht sagen. Dann rennt sie doch gleich weg."
B: "Stimmt. Sowas kann man nicht sagen. Aber man MÜSSTE. Oder gibt es eine andere Möglichkeit?"
A: "-"
B: "-"
A: "Immerhin finden wir nach so etwas immer wieder zusammen."
B: "Und ganz ohne Fesseln. Das ist doch was."
A: "Stimmt."
B: "Und jetzt?"
A: "Ist es halb sieben."
B: "Eigentlich müsste man sowas dann tatsächlich sagen. Und zwar genau in DEM Moment."
A: "Aber das geht doch nicht! Sowas kann man doch nicht sagen. Dann rennt sie doch gleich weg."
B: "Stimmt. Sowas kann man nicht sagen. Aber man MÜSSTE. Oder gibt es eine andere Möglichkeit?"
A: "-"
B: "-"
A: "Immerhin finden wir nach so etwas immer wieder zusammen."
B: "Und ganz ohne Fesseln. Das ist doch was."
A: "Stimmt."
B: "Und jetzt?"
A: "Ist es halb sieben."
Freitag, 10. Dezember 2010
Donnerstag, 9. Dezember 2010
Bergmannstraße, Berlin
Berlin Bergmannstraße. "I don't know how many. But I'd rather say yes." Sagt der Vater, der den Schlitten zieht, zu dem Sohn hinter sich. Der Kleine sitzt mit dem Rücken zum Vater und hat so eine freie Sicht auf alles, was passiert. Ich weiß nicht, was die (Kinder-)Frage war, aber die (Vater-)Antwort gefällt mir trotzdem. Vielleicht auch gerade deswegen.
Dienstag, 7. Dezember 2010
phosphene
Der Scienceticker fragt: Findet der Kugelblitz nur im Kopf statt? Und kommt zu interessanten Überlegungen zu Magnetfeldern, Blitzentladungen und damit einhergehenden Eindrücken von leuchtenden Kugeln im menschlichen Gehirn.
Montag, 6. Dezember 2010
Freitag, 3. Dezember 2010
Das keine Wort
Man hört ja gelegentlich Dinge wie:
„Hättest du doch was GESAGT! EIN Wort! Einfach nur: EIN Wort!“
Aber was, wenn es keins gibt?
Man könnte jetzt einwenden, dass es doch genug Wörter gibt. Dass sich allein im Deutschen nahezu unzählige Wörter tummeln, darunter so bemerkenswerte wie „nichtsdestotrotz“ oder „Backblech“. Die könnte man doch alle mal sichten, wär doch gelacht, wenn sich darunter kein passendes finden würde für das, was man sagen will. Besser gesagt: was man nicht sagen will, aber soll. Oder hätte sollen. Oder so. (S.o.)
Ganz zu schweigen von den vielen anderen Sprachen, die man in die Suche miteinbeziehen könnte. Man denke nur an Tschechisch, Hindi oder Hebräisch. Zwar wäre man womöglich Gefahr gelaufen, ein vollkommen falsches Wort herauszupicken, weil man keine der fremden Sprachen beherrscht, nicht einmal ansatzweise. Allerdings ist total daneben oft besser als haarscharf, denn haarscharf daneben wird oft nicht als das erkannt, was es trotz aller Haarschärfe eben doch ist: daneben.
So hat man also die Wahl zwischen daneben (in verschiedenen Abstufungen) und schweigen. Und anstatt sich für ein Wort zu entscheiden, das bestenfalls nichts sagt, weil es von keinem verstanden wird, nichtmal vom Sprecher, und schlimmstenfalls das Falsche, weil es nicht passt, nimmt man eben bis auf Weiteres schweigen.
„Hättest du doch was GESAGT! EIN Wort! Einfach nur: EIN Wort!“
Aber was, wenn es keins gibt?
Man könnte jetzt einwenden, dass es doch genug Wörter gibt. Dass sich allein im Deutschen nahezu unzählige Wörter tummeln, darunter so bemerkenswerte wie „nichtsdestotrotz“ oder „Backblech“. Die könnte man doch alle mal sichten, wär doch gelacht, wenn sich darunter kein passendes finden würde für das, was man sagen will. Besser gesagt: was man nicht sagen will, aber soll. Oder hätte sollen. Oder so. (S.o.)
Ganz zu schweigen von den vielen anderen Sprachen, die man in die Suche miteinbeziehen könnte. Man denke nur an Tschechisch, Hindi oder Hebräisch. Zwar wäre man womöglich Gefahr gelaufen, ein vollkommen falsches Wort herauszupicken, weil man keine der fremden Sprachen beherrscht, nicht einmal ansatzweise. Allerdings ist total daneben oft besser als haarscharf, denn haarscharf daneben wird oft nicht als das erkannt, was es trotz aller Haarschärfe eben doch ist: daneben.
So hat man also die Wahl zwischen daneben (in verschiedenen Abstufungen) und schweigen. Und anstatt sich für ein Wort zu entscheiden, das bestenfalls nichts sagt, weil es von keinem verstanden wird, nichtmal vom Sprecher, und schlimmstenfalls das Falsche, weil es nicht passt, nimmt man eben bis auf Weiteres schweigen.
Mittwoch, 1. Dezember 2010
Ein Zeitzeuge erzählt
Ich erinnere mich an eine Zeit, da saßen die Leute abends, wenn sie von der so genannten Arbeit kamen, vor einem Kasten namens „Fernseher“. „Zum Abschalten“, wie sie zu sagen pflegten.
Aus dem so genannten Fernseher drangen für gewöhnlich Belanglosigkeiten in verschiedenen Verkleidungen, aber immer hatten sie dieselbe Funktion: das Blut der Leute in geordnete Wallung zu bringen, ihnen das Gefühl zu geben, keine Maschine zu sein, Gefühle zu haben, ohne diese wirklich gebrauchen zu müssen. Ein wenig Mitleid hier, ein bisschen Empörung da, und schon fühlten sich die von der so genannten Arbeit Ausgelaugten ein wenig besser. Die Maschine wurde angeschaltet, um abzuschalten. Wovon, war eigentlich egal. „Abschalten“ war zu jener Zeit eine Art Zauberwort, ein süßes Versprechen der Bewusstlosigkeit, ein Vergessenmachen von allem, was einen den (Arbeits-)Tag über beschäftigt hatte. Es war eine Zeit, da die Leute, die „Arbeit“ hatten, diese bei der erstbesten Gelegenheit vergessen wollten. Dazu brauchten sie etwas, das ihnen dabei half. Der Fernseher war nicht das einzige, aber ein sehr effektives und zudem vollkommen legales Hilfsmittel, vom Betäubungsmittelgesetz nicht mal ansatzweise erfasst.
Aus zum Abschalten gedachten Fernsehern drangen hin und wieder auch echte Informationen, aber die kamen meist zu so später Stunde, dass die, die am nächsten Morgen „zur Arbeit“ mussten, schon längst eingeschlafen waren. Das war von denen, die die so genannten „Sendezeiten“ festlegten, durchaus so gewollt. Die echten Informationen, das, was sich wirklich zu wissen lohnte, weil es das Potenzial hatte, die Wirklichkeit zu gestalten, wurde zu Zeiten gesendet, die diejenigen, die „Arbeit“ hatten, nicht erreichen konnten.
Dann kam das Internet und mit ihm die Erfindng der „Mediathek“. Und man konnte die Nacht zum Tag machen und die Woche zum Wochenende. Wie es jedem gerade passte. Das, was zuvor den Arbeitslosen oder Freiberuflern vorbehalten war, war nun für alle da. Allerdings ist nicht überliefert, ob diejenigen, die in den so genannten „verantwortungsvollen Posten“ saßen, die so genannten „Entscheider“, mit anderen Worten: die, die genug Geld und Einfluss und womöglich auch Geist hatten, um Dinge in Richtungen zu schieben, die sie für richtig hielten, ob die auch tatsächlich Interesse daran hatten.
Aus dem so genannten Fernseher drangen für gewöhnlich Belanglosigkeiten in verschiedenen Verkleidungen, aber immer hatten sie dieselbe Funktion: das Blut der Leute in geordnete Wallung zu bringen, ihnen das Gefühl zu geben, keine Maschine zu sein, Gefühle zu haben, ohne diese wirklich gebrauchen zu müssen. Ein wenig Mitleid hier, ein bisschen Empörung da, und schon fühlten sich die von der so genannten Arbeit Ausgelaugten ein wenig besser. Die Maschine wurde angeschaltet, um abzuschalten. Wovon, war eigentlich egal. „Abschalten“ war zu jener Zeit eine Art Zauberwort, ein süßes Versprechen der Bewusstlosigkeit, ein Vergessenmachen von allem, was einen den (Arbeits-)Tag über beschäftigt hatte. Es war eine Zeit, da die Leute, die „Arbeit“ hatten, diese bei der erstbesten Gelegenheit vergessen wollten. Dazu brauchten sie etwas, das ihnen dabei half. Der Fernseher war nicht das einzige, aber ein sehr effektives und zudem vollkommen legales Hilfsmittel, vom Betäubungsmittelgesetz nicht mal ansatzweise erfasst.
Aus zum Abschalten gedachten Fernsehern drangen hin und wieder auch echte Informationen, aber die kamen meist zu so später Stunde, dass die, die am nächsten Morgen „zur Arbeit“ mussten, schon längst eingeschlafen waren. Das war von denen, die die so genannten „Sendezeiten“ festlegten, durchaus so gewollt. Die echten Informationen, das, was sich wirklich zu wissen lohnte, weil es das Potenzial hatte, die Wirklichkeit zu gestalten, wurde zu Zeiten gesendet, die diejenigen, die „Arbeit“ hatten, nicht erreichen konnten.
Dann kam das Internet und mit ihm die Erfindng der „Mediathek“. Und man konnte die Nacht zum Tag machen und die Woche zum Wochenende. Wie es jedem gerade passte. Das, was zuvor den Arbeitslosen oder Freiberuflern vorbehalten war, war nun für alle da. Allerdings ist nicht überliefert, ob diejenigen, die in den so genannten „verantwortungsvollen Posten“ saßen, die so genannten „Entscheider“, mit anderen Worten: die, die genug Geld und Einfluss und womöglich auch Geist hatten, um Dinge in Richtungen zu schieben, die sie für richtig hielten, ob die auch tatsächlich Interesse daran hatten.
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