Montag, 13. Juni 2011

Wie funktioniert Wissenschaft?

Antworten auf diese immer wieder gestellte und zu stellende Frage gibt es wie Muscheln am Meer...
Jedenfalls ungleich einleuchtender als die POPPERsche (Karl Popper, 1902-1994) "Logik der Forschung", nach der nur dasjenige Experiment die Wissenschaft voran bringt, das eine Hypothese als falsch erweist (woher um Himmels Willen weiß ich denn, dass mein Experiment meine Hypothese als falsch erweist? Womöglich war eher mein Experiment falsch konstruiert oder aus anderen Gründen ungeeignet für die Untersuchung der betreffenden Hypothese?), finde ich die Antwort von KEPLER (Johannes Kepler, 1571-1630), der sagt *:
"Erkennen heißt, das äußerlich Wahrgenommene mit den inneren Ideen zusammenbringen und ihre Übereinstimmung beurteilen (...). Wie nämlich das uns außen Begegnende uns erinnern macht an das, was wir vorher wussten, so locken die Sinneserfahrungen, wenn sie erkannt werden, die intellektuellen und innen vorhandenen Gegebenheiten (ante intus praesentia) hervor, so dass sie dann in der Seele aufleuchten (reluceant in anima), während sie vorher wie verschleiert in potentia dort verborgen waren."
* in seinem Buch Harmonices Mundi