Im Fahrradladen. Vor mir eine Wand voll Sicherheitsschlösser. Sicherheitsschlösser aller Art und Preisklasse, von niedlichem Plastikring für 5 € (in allen Grundfarben erhältlich) bis hin zu schwerem Stahlgeschütz für 79 € (ausschließlich tiefschwarz).
Der Verkäufer lässt mich in Ruhe, ich begutachte die verschiedenen Modelle und schwanke schließlich zwischen einem dicken schwarzen Plastikring mit dichtem Stahlgezwirbel im Inneren für 27 €, der schwer in der Hand liegt, und einer Variante davon in etwas dünner und um vieles leichter für 10 €. Aus akutem finanziellen Anlass tendiere ich zu der 10 €-Sicherheit. Schon will ich damit zur Kasse, da tritt der Verkäufer an mich heran und rät mir vom Kauf ab:
„Ganz ehrlich: Das würde ich nicht nehmen.“ Und er erklärt, wie das Ding gemacht ist, dass es zwar einigermaßen nach was aussieht, ein Kenner aber gleich erkennt, dass hier nur ein dünner Draht mit ordentlich Plastik verkleidet wurde. Er rät mir zu dem 27 €-Modell und schiebt hinterher: „Also, das ist jetzt kein Verkäuferspruch.“ Spontan erwidere ich: „Ja, das glaube ich hier.“ Dass ich durch die Entscheidung gegen das Billigschloss schon wieder ins Minus komme, nehme ich in Kauf. Schließlich geht es um mein Fahrrad.