Donnerstag, 18. Dezember 2008
Mittwoch, 17. Dezember 2008
Freitag, 28. November 2008
Inventur
Heute ist es so: Der Himmel ist weiß. Die Luft ist kalt. Der Hund schnüffelt am Stromkasten. Die Männer rauchen vor dem Zeitungsladen. Aus dem Radio kommen the Killers. Die Balkonpflanzen haben den Kampf aufgegeben. Die Lampe spinnt. Der Strom wird irrwitzig umgeleitet. Die Frau mit dem gescheckten Hund kommt nach Hause. Vierundzwanzig Leichen werden im Hotel geborgen. Die Nacht wird wolkig. Der Reis klebt am Boden. Verschrumpelte Chilis warten auf Verarbeitung. Die Richtungsfahrbahn ist blockiert. Man muss mit Stau rechnen. Der Kampf geht weiter. Der Mann stellt den Kragen hoch. Die Zweige zittern. Man sieht zurück und sieht, dass man NICHTS verstanden hat.
Montag, 24. November 2008
Neopren
Schwimm dich frei, vor allem von dir selbst, schreibt R, und ich weiß, dass das stimmt, aber nicht, wie das geht. Wenn die eigene Haut sich über viele Jahre unbemerkt in einen Neoprenanzug verwandelt hat, der plötzlich zu eng geworden ist, was dann? Ausziehen, klar! Aber wenn der Reißverschluss klemmt? Das Material stellenweise schon mit der Haut verwachsen ist? Weil man den Anzug zu lange anhatte? Weil man ihn schlichtweg nicht als Anzug wahrgenommen hat, sondern als eigene Haut? Und wenn man es schließlich doch geschafft hat, wenn man all das überwunden hat: den störrischen Reißverschluss, die verwachsenen Stellen, die Zähigkeit, mit der das Neopren an der Haut klebt... was dann? Rein in den Karstadt? Ins Sportbekleidungshaus meines Vertrauens? In die Zwangsjacke? Oder ist die Lösung vielleicht... was SELBSTgeschneidertes...?
Sonntag, 23. November 2008
Watermark
Why, tell me, why did the snow have to fall / Where did all the no colored flakes come from / Who, tell me, who made them finally fall down / We'll never know cause we're part of it / Above all, I don't know nothing about clouds in the winter / But I know, some day it will turn into water / I heard it from the watermark: / The sun keeps on shining through / I hope, we will learn to swim
Donnerstag, 20. November 2008
Das Glück auf der Bühne
Die bisher beste Antwort auf die Frage "Wozu bin ich auf der Welt?" habe ich gestern bekommen: "Um andere glücklich zu machen." Mit ergänzendem Hinweis, dass dies miteinschließe, sich selbst glücklich zu machen. Die Ursachenkette "selbst glücklich sein" => "andere glücklich machen" funktioniert nämlich in beide Richtungen. Das ist der Trick! Toll! Aber wie mache ich andere und also mich selbst bzw. mich selbst und also andere - glücklich? Das ist die große, die Frage aller Fragen.
Eine Antwort, die mich überzeugt, weiß die Schauspielerin Nadja Uhl. Auf die Interview-Frage, welchen Sinn das Leben habe, sagt sie: "... staunen und entdecken, das Herz offenhalten, dem Glück trauen und es auf die Bühne heben." DEM GLÜCK TRAUEN UND ES AUF DIE BÜHNE HEBEN!! Heureka: das Glück erkennen, ihm trauen und es emporheben, auf die Bühne. Dass alle es sehen können. Dass man es selbst besser sehen kann. Dass es glänzen kann. Strahlen und leuchten. Bis in den letzten Winkel der dunkelsten Nacht... Ich würde sogar sagen: Alles andere ist falsch, verfehlt, setzen, sechs!
Eine Antwort, die mich überzeugt, weiß die Schauspielerin Nadja Uhl. Auf die Interview-Frage, welchen Sinn das Leben habe, sagt sie: "... staunen und entdecken, das Herz offenhalten, dem Glück trauen und es auf die Bühne heben." DEM GLÜCK TRAUEN UND ES AUF DIE BÜHNE HEBEN!! Heureka: das Glück erkennen, ihm trauen und es emporheben, auf die Bühne. Dass alle es sehen können. Dass man es selbst besser sehen kann. Dass es glänzen kann. Strahlen und leuchten. Bis in den letzten Winkel der dunkelsten Nacht... Ich würde sogar sagen: Alles andere ist falsch, verfehlt, setzen, sechs!
Dienstag, 18. November 2008
Keine Verbindung
Von hier oben ist alles halb so wild. Halb so laut. Halb so stinkend. Halb so falsch. Hier oben sieht man den Leuten auf den Scheitel statt ins Gesicht (bzw. auf den Hut, die Glatze oder den Lockenschopf). Jedenfalls sieht man die Leute so wie man sie gerne sieht: aus der Ferne, in Bewegung.
Man sieht auf die ausgefahrenen Jalousien der Geschäfte, auf Baumkronen und auf Litfasssäulen. (Ein seltener und also wertvoller Anblick: die Dinge, die sich im Lauf der Zeit im Deckel der Litfasssäule angesammelt haben: eine leere Zigarettenschachtel, ein paar Zigarettenstummel, ein Stück bunt bedrucktes Glanzpapier, in dem vor Tagen, Wochen oder Jahren, wer weiß das schon, ein Schokoriegel stak oder ein Eis am Stiel. Wie sind diese Dinge hier her gekommen? Hat sie jemand aus einem der oberen Stockwerke aus dem Fenster geworfen? Hat sie der Wind hier her geweht? Oder hat sich’s ein Vogel mitten im Nestbau anders überlegt und befunden, dass man doch besser nur mit Naturmaterialien baut?)
Wenige hundert Meter weiter, genau so weit über dem Boden wie ich, schwebt ein Teil von mir, hängt in der Luft, genau wie ich, und weiß nicht, warum. Ich habe ihn dort zurück gelassen, dort drüben, vierter Stock im Vorderhaus, und es scheint, als gebe es keine Verbindung mehr. Ich möchte eine Schnur spannen, ein Seil oder einen Draht. Von hier, vom Fenster aus über die Straße, mitten durch die Häuserreihe gegenüber, über drei, vier Hinterhöfe und ein paar weitere Straßen. (Dass die Leute in ihren Zimmern komisch gucken würden, wenn auf einmal ein Draht quer durch ihre Wohnung gespannt wäre, überm Esstisch und mitten durchs Kinderzimmer, wäre mir egal!) Er müsste nicht einmal besonders lang sein, der Draht, wie gesagt: wenige hundert Meter. Aber leitfähig müsste er sein. Leitfähig und trotzdem nicht unter Hochspannung. Anfassen müsste man ihn schon können, ohne sich in Lebensgefahr zu begeben. Aber so einen Draht finde ich nicht. Ich weiß auch nicht, wo ich noch suchen soll. Und die Schnurlosvariante hat hier sowieso keinen Sinn, denn es gibt kein Netz.
Also lasse ich das mit der Schnur und beobachte die Köpfe, die auf zu kleinen Körpern unter dem Südstern verschwinden, einer nach dem anderen. Die Zigarettenschachtel liegt noch genauso auf dem Boden ihres Litfasssäulendachgartens wie vorhin, nur das Eispapier ist an den Rand geweht worden. Immerhin hat sich ein Vogel dazugesellt. Und dem ist es egal, ob das, was um ihn herum flattert, von den Menschen „Müll“ genannt wird.
Man sieht auf die ausgefahrenen Jalousien der Geschäfte, auf Baumkronen und auf Litfasssäulen. (Ein seltener und also wertvoller Anblick: die Dinge, die sich im Lauf der Zeit im Deckel der Litfasssäule angesammelt haben: eine leere Zigarettenschachtel, ein paar Zigarettenstummel, ein Stück bunt bedrucktes Glanzpapier, in dem vor Tagen, Wochen oder Jahren, wer weiß das schon, ein Schokoriegel stak oder ein Eis am Stiel. Wie sind diese Dinge hier her gekommen? Hat sie jemand aus einem der oberen Stockwerke aus dem Fenster geworfen? Hat sie der Wind hier her geweht? Oder hat sich’s ein Vogel mitten im Nestbau anders überlegt und befunden, dass man doch besser nur mit Naturmaterialien baut?)
Wenige hundert Meter weiter, genau so weit über dem Boden wie ich, schwebt ein Teil von mir, hängt in der Luft, genau wie ich, und weiß nicht, warum. Ich habe ihn dort zurück gelassen, dort drüben, vierter Stock im Vorderhaus, und es scheint, als gebe es keine Verbindung mehr. Ich möchte eine Schnur spannen, ein Seil oder einen Draht. Von hier, vom Fenster aus über die Straße, mitten durch die Häuserreihe gegenüber, über drei, vier Hinterhöfe und ein paar weitere Straßen. (Dass die Leute in ihren Zimmern komisch gucken würden, wenn auf einmal ein Draht quer durch ihre Wohnung gespannt wäre, überm Esstisch und mitten durchs Kinderzimmer, wäre mir egal!) Er müsste nicht einmal besonders lang sein, der Draht, wie gesagt: wenige hundert Meter. Aber leitfähig müsste er sein. Leitfähig und trotzdem nicht unter Hochspannung. Anfassen müsste man ihn schon können, ohne sich in Lebensgefahr zu begeben. Aber so einen Draht finde ich nicht. Ich weiß auch nicht, wo ich noch suchen soll. Und die Schnurlosvariante hat hier sowieso keinen Sinn, denn es gibt kein Netz.
Also lasse ich das mit der Schnur und beobachte die Köpfe, die auf zu kleinen Körpern unter dem Südstern verschwinden, einer nach dem anderen. Die Zigarettenschachtel liegt noch genauso auf dem Boden ihres Litfasssäulendachgartens wie vorhin, nur das Eispapier ist an den Rand geweht worden. Immerhin hat sich ein Vogel dazugesellt. Und dem ist es egal, ob das, was um ihn herum flattert, von den Menschen „Müll“ genannt wird.
Sonntag, 2. November 2008
80 Kilo
Neukölln, unter meinem Balkon. Ein paar Jungs kloppen sich lautstark auf dem Bürgersteig. Irgendwann löst sich aus dem allgemeinen Gebrüll der Satz:
"Isch hol meinen Bruder!"
Es folgt: unverständliches Gemurmel der anderen.
Dann wieder dieselbe Stimme: "Achtzig Kilo!"
Es folgt: Absolute Stille.
Achtzig Kilo - ein echtes Totschlagargument.
"Isch hol meinen Bruder!"
Es folgt: unverständliches Gemurmel der anderen.
Dann wieder dieselbe Stimme: "Achtzig Kilo!"
Es folgt: Absolute Stille.
Achtzig Kilo - ein echtes Totschlagargument.
Freitag, 24. Oktober 2008
Der Weg
Man sollte weg gehen. Irgendwohin. Weit weg am besten. Nach Murmansk vielleicht. Irgendwohin, wo man das Recht hat, sich fremd zu fühlen. Wo man nichts und niemanden versteht und von nichts und niemandem verstanden wird. Wo man auf einmal sich selbst versteht. Sich inmitten der Fremde plötzlich vertraut fühlt. Weil vor dem Grund des totalen Nicht-Verstehens jede noch so kleine Verständnisregung zur Figur wird, zum Funken, zum Leuchtfeuer eines größeren Verstehens. Man sollte weg gehen, um wiederzukommen, dann aber richtig. Die vollkommene Fremde, die man dann in sich trägt, als Eigenes, als Nicht-Mehr-Fremde, wird zum neuen Skelett, das, stabil und unbeugsam, das neue Ich durchs Leben trägt. „People are strange when you're a stranger“ ist dann nicht mehr schlimm. Man sollte weg gehen, um sich nicht mehr zu misstrauen. Um zu finden, was man sucht. Was man will. Wie man gemeint ist. Man sollte weg gehen. Irgendwohin. Am besten weit, weit weg...
Donnerstag, 23. Oktober 2008
Wie immer anders
Gerade ist nichts, aber auch gar nichts, wie es war. Alles ist anders. Wie immer. Immer anders. Anders als gestern, anders als vorhin, anders als gerade eben, anders als nachher und natürlich anders als morgen (das erst recht!). Alles immer anders. Mit anderen Worten:
"Alles, was lebt, bewegt sich. Und andersrum."
"Alles, was lebt, bewegt sich. Und andersrum."
Montag, 30. Juni 2008
Samstag, 28. Juni 2008
Traumdeutung, heillos überfordert
Dienstag, 24. Juni 2008
Der Lapsus
"Da ist uns ein Lapsus passiert", sagt der Sprecher der Firma HSH, die Verwaltungssoftware herstellt. Was ist passiert? - Im Rahmen eines Tests wurde aus Versehen der geheime Zugangscode zu einer Datenbank im Internet veröffentlicht, so dass die Meldedaten von 15 deutschen Kommunen monatelang im Internet offen lagen.
Uuups!
HSH sagt, im so genannten "Informationsregister" seien 425 deutsche Kommunen verzeichnet. 15 davon hätten einen voreingestellten Benutzerzugang nicht wie vorgesehen geändert. Diesen Zugang habe man zu Demonstrationszwecken für eine Internet-Gewerberegisterauskunft genutzt. Bei einer Mausbewegung über den Link sei dann der Zugangscode für die Melderegister zu sehen gewesen.
Holla! Eine Mausbewegung und schon ist alles, was eigentlich streng geheim ist - kawumm! - frei und allgemein zugänglich. Man kann mal wieder nur froh sein, dass es lediglich um Meldedaten ging...
Uuups!
HSH sagt, im so genannten "Informationsregister" seien 425 deutsche Kommunen verzeichnet. 15 davon hätten einen voreingestellten Benutzerzugang nicht wie vorgesehen geändert. Diesen Zugang habe man zu Demonstrationszwecken für eine Internet-Gewerberegisterauskunft genutzt. Bei einer Mausbewegung über den Link sei dann der Zugangscode für die Melderegister zu sehen gewesen.
Holla! Eine Mausbewegung und schon ist alles, was eigentlich streng geheim ist - kawumm! - frei und allgemein zugänglich. Man kann mal wieder nur froh sein, dass es lediglich um Meldedaten ging...
Freitag, 6. Juni 2008
Unwort des Jahres
Integration. INTEGRATION. I-N-T-E-G-R-A-T-I-O-N. Ich weiß nicht, wie es dem Rest der Welt geht, wenn er dieses Wort hört: Mir jedenfalls vergeht so ziemlich alles, um nicht zu sagen: jegliche Lebenslust. Wobei auch "Lebenslust" ein Wort ist, das die Nicht-Existenz dessen, was es bezeichnen soll, schon in sich trägt. Darin liegt die Tragik solcher Begriffe: Sie haben beste ABSICHTEN, können diese aber nicht transportieren, d.h.: finden nicht die passende FORM. Deswegen schlüpfen sie in die nächst schlechteste (im "Integration"-Falle eben in die Theoretisierungsproblematisierungsschlaumeierisierungsblabla-Form), ohne zu merken, dass sie auf die Weise das, was sie vertreten wollen (lustig-buntes Zusammenleben von Menschen verschiedenster Herkunft, Einkommensklassen, Bildungsniveaus, Gesundheitszustände, sexueller Vorlieben, Rasterfahndungsraster), KAPUTT machen.
Deswegen meine Frage ins All:
Wie soll man denn um Himmels Willen statt "Integration" sagen? Gar nicht sagen, einfach machen, wäre wohl die beste Alternative. Aber wenn man nun mal ZUM SCHREIBEN VERDAMMT ist?
Mittwoch, 16. April 2008
Perle im Netz
Hossa! Eine neue Perle ist gestern ins Netz gegangen: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat DFG Science TV ins Leben gerufen, eine Internetseite voller kleiner Filmchen von spannenden laufenden Forschungsprojekten (natürlich nur solchen, die von der DFG gefördert werden).
Das Besondere daran: Die Filme haben die Forscher selbst hergestellt! Also kein Guido Knopp, der ihre Erkenntnisse weichspült und mit Wagner unterlegt, damit es den begnadet spät Geborenen auch ja schön gruselt und er sich nicht von Opa der Gefühllosigkeit bezichtigen lassen muss, wenn er zu KZ-Bildern in die Chipstüte greift. Und kein Joachim Bublath, der das Zündeln und Rumballern nicht lassen kann und bei dem immer alles explodiert, ausgerechnet dann, wenn es am spannendsten wird.
Nein, die Forscher haben selbst zur Kamera gegriffen, Storyboards entwickelt und gecuttet, und damit das überhaupt möglich war, haben sie vorher einen einwöchigen Film-Workshop besucht!
Bisher sind zehn Forschungsprojekte vertreten, darunter so schillernde wie "Natur und Technik intelligenter Laufsysteme" oder "Sinking Coasts". Immer wieder dienstags kann man sich angucken, wie die Forscher vorankommen, welche neuen Entdeckungen sie gemacht und mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben. Erstmal drei Monate lang, vielleicht auch länger. Je nachdem, wie gut das Angebot www.dfg-science-tv.de von den Usern angenommen wird.
Das Besondere daran: Die Filme haben die Forscher selbst hergestellt! Also kein Guido Knopp, der ihre Erkenntnisse weichspült und mit Wagner unterlegt, damit es den begnadet spät Geborenen auch ja schön gruselt und er sich nicht von Opa der Gefühllosigkeit bezichtigen lassen muss, wenn er zu KZ-Bildern in die Chipstüte greift. Und kein Joachim Bublath, der das Zündeln und Rumballern nicht lassen kann und bei dem immer alles explodiert, ausgerechnet dann, wenn es am spannendsten wird.
Nein, die Forscher haben selbst zur Kamera gegriffen, Storyboards entwickelt und gecuttet, und damit das überhaupt möglich war, haben sie vorher einen einwöchigen Film-Workshop besucht!
Bisher sind zehn Forschungsprojekte vertreten, darunter so schillernde wie "Natur und Technik intelligenter Laufsysteme" oder "Sinking Coasts". Immer wieder dienstags kann man sich angucken, wie die Forscher vorankommen, welche neuen Entdeckungen sie gemacht und mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben. Erstmal drei Monate lang, vielleicht auch länger. Je nachdem, wie gut das Angebot www.dfg-science-tv.de von den Usern angenommen wird.
Montag, 14. April 2008
Jawoll Jasmin
Seit gestern weiß ich die weltweit beste Alternative zum Tatort-Gucken: am Landwehrkanal unter einem Kioskdach sitzen, zwischen Geschichten von Schweine-Eimern und Papierflocken-Blasen Fußballergebnisse in den nachlassenden Nieselregen sprechen, zugucken, wie die Schiffe sich bettfertig machen, blöde Kunst von nicht-blöder unterscheiden, Pläne schmieden, solange sie noch heiß sind, und andere, wenn die eben geschmiedeten sich in Luft auflösen, in dieselbe vielleicht, die gerade immer blauer wird und nach Diesel und Jasmin riecht, jawoll: Jasmin!
Donnerstag, 10. April 2008
Die Frage
„Ich muss dich mal was fragen“, sagt B und bleibt plötzlich stehen. Der Strom an Sonnenbrillen, Kampfsportkinderwagen und Rassehunden zieht an uns vorbei, ein bisschen langsamer jetzt. Ich sehe einen blonden Stachelkopf, der an Frau und Kinderwagen vorbei einer Langbeinigen in Röhrenjeans hinterher stiert. Ich habe Lust, ihn zu fragen, warum er damit wartet, bis der Kopf seiner Frau im Kinderwagen verschwunden ist. Warum er Frau&Kind nicht gleich zu Hause lässt, der ganze Englische Garten stünde zum freien Gaffen zur Verfügung. Aber das würde Diskussion bedeuten, womöglich gar Sex- oder Sportschauentzug - den Stress ist der kurze Kick dann doch nicht wert.
„Was denn?“, frage ich.
„Wie machst DU das denn: Wie verhältst du dich in einer Runde von sagen wir mal Arbeitskollegen, also Leuten, mit denen du langfristig auskommen musst, mit denen du dir im Grunde aber nichts, also wirklich gar nichts zu sagen hast, die du im Gegenteil abstoßend findest, weil sie den ganzen Tag nur heiße Luft blubbern, das aber vor Selbstbewusstsein strotzend und in einer Lautstärke, dass man es eine Etage drüber noch hört...“
„... wo der Chef sitzt...“
„... und sich über seine MOTIVIERTEN Mitarbeiter freut...“
„... und gleich die nächste Prämie festlegt...“
„... für besonderes Engagement im Phon-Bereich...“
„... Minimaler Gehalt bei maximaler Lautstärke!"
Wir laufen weiter. Ich überlege. Erzähle von K, der für solche Fälle eine besondere Technik entwickelt hat: Er macht einfach mit, redet NOCH lauter und NOCH dümmer daher, verwandelt die Prämienprofi-Runde in eine Stand-Up-Comedy. Das Traurige daran ist allerdings, dass keiner außer ihm die Verwandlung bemerkt, im Gegenteil: Sie finden, dass er mit seiner Argumentation Recht hat, entwickeln die Idee weiter, übertreffen sich gegenseitig, schrauben sich lautstark in immer schwindelndere Höhen, beflügelt von neuem Spirit, schon sieht man sich über Leichen steigen, einander auf die Schulter klopfend, sind eben wahre Teufelskerle! Einer für alle, alle für einen, alle für den Erfolg! Ist der Teamgeist erstmal aus der Flasche, verlieren Raum und Zeit ihre Ordnungsfunktion, alles scheint auf einmal möglich, alles IST möglich, man darf nur nicht zimperlich sein. Ein einziger Einwurf, ein winziger Zweifel wäre die Nadel im Luftballon, und weil das jeder weiß, machen alle weiter...“
„... Und K?“
„Ist längst über alle Berge.“
„Klar. Lange hält man es als ehrenamtlicher Narr an einem Ort nicht aus.“
„Zumal, wenn keiner lacht. Außer ihm.“
„Weil den Heiße-Luft-Blubberern der Sinn fürs Lächerliche abhanden gekommen ist.“
„Oder weil sie ihn nie hatten.“
"Oder weil sie Angst haben."
"Vor der Leere nach dem Blub."
„Aber wenn man nun mal auf Gedeih und Verderb mit diesen Menschen auskommen muss. Weil man mit ihnen den Arbeitsplatz teilt.“
„Die Alternative wäre Ohropax.“
„Ich soll mir in den Konferenzen Ohropax in die Ohren stopfen?“
„Warum nicht?“
„Und wenn doch mal was Sinnvolles gesagt wird? Ganz leise?“
„Wenn das in sechs Jahren nicht vorgekommen ist, wird das auch in den nächsten zwölf nicht passieren.“
„Oder ich suche mir einen neuen Job.“
„Als Hofnarr.“
„Als Dompteuse.“
„Glasbläser.“
„Zuckerwattendreherin.“
Wir sind am Chinesischen Turm angekommen. China, denke ich. „China ist der Markt der Zukunft.“ Diesen Satz sprach neulich ein amerikanischer Geschäftsmann in einer Arte-Reportage in die Kamera. Darum schickt er seinen Sohn in einen chinesischen Kindergarten. Schnitt. Man sieht eine Gruppe Drei- bis Fünfjähriger vor bunten Tafeln mit chinesischen Schriftzeichen, die im Chor nachsprechen, was eine junge Chinesin ihnen vorsagt. Man kann mit der Karriereplanung nicht früh genug anfangen. Und wenn die kleinen Töchterchen und Söhnchen groß sind, blubbern sie wenigstens auf Chinesisch. Von wegen Ohropax...
„Was denn?“, frage ich.
„Wie machst DU das denn: Wie verhältst du dich in einer Runde von sagen wir mal Arbeitskollegen, also Leuten, mit denen du langfristig auskommen musst, mit denen du dir im Grunde aber nichts, also wirklich gar nichts zu sagen hast, die du im Gegenteil abstoßend findest, weil sie den ganzen Tag nur heiße Luft blubbern, das aber vor Selbstbewusstsein strotzend und in einer Lautstärke, dass man es eine Etage drüber noch hört...“
„... wo der Chef sitzt...“
„... und sich über seine MOTIVIERTEN Mitarbeiter freut...“
„... und gleich die nächste Prämie festlegt...“
„... für besonderes Engagement im Phon-Bereich...“
„... Minimaler Gehalt bei maximaler Lautstärke!"
Wir laufen weiter. Ich überlege. Erzähle von K, der für solche Fälle eine besondere Technik entwickelt hat: Er macht einfach mit, redet NOCH lauter und NOCH dümmer daher, verwandelt die Prämienprofi-Runde in eine Stand-Up-Comedy. Das Traurige daran ist allerdings, dass keiner außer ihm die Verwandlung bemerkt, im Gegenteil: Sie finden, dass er mit seiner Argumentation Recht hat, entwickeln die Idee weiter, übertreffen sich gegenseitig, schrauben sich lautstark in immer schwindelndere Höhen, beflügelt von neuem Spirit, schon sieht man sich über Leichen steigen, einander auf die Schulter klopfend, sind eben wahre Teufelskerle! Einer für alle, alle für einen, alle für den Erfolg! Ist der Teamgeist erstmal aus der Flasche, verlieren Raum und Zeit ihre Ordnungsfunktion, alles scheint auf einmal möglich, alles IST möglich, man darf nur nicht zimperlich sein. Ein einziger Einwurf, ein winziger Zweifel wäre die Nadel im Luftballon, und weil das jeder weiß, machen alle weiter...“
„... Und K?“
„Ist längst über alle Berge.“
„Klar. Lange hält man es als ehrenamtlicher Narr an einem Ort nicht aus.“
„Zumal, wenn keiner lacht. Außer ihm.“
„Weil den Heiße-Luft-Blubberern der Sinn fürs Lächerliche abhanden gekommen ist.“
„Oder weil sie ihn nie hatten.“
"Oder weil sie Angst haben."
"Vor der Leere nach dem Blub."
„Aber wenn man nun mal auf Gedeih und Verderb mit diesen Menschen auskommen muss. Weil man mit ihnen den Arbeitsplatz teilt.“
„Die Alternative wäre Ohropax.“
„Ich soll mir in den Konferenzen Ohropax in die Ohren stopfen?“
„Warum nicht?“
„Und wenn doch mal was Sinnvolles gesagt wird? Ganz leise?“
„Wenn das in sechs Jahren nicht vorgekommen ist, wird das auch in den nächsten zwölf nicht passieren.“
„Oder ich suche mir einen neuen Job.“
„Als Hofnarr.“
„Als Dompteuse.“
„Glasbläser.“
„Zuckerwattendreherin.“
Wir sind am Chinesischen Turm angekommen. China, denke ich. „China ist der Markt der Zukunft.“ Diesen Satz sprach neulich ein amerikanischer Geschäftsmann in einer Arte-Reportage in die Kamera. Darum schickt er seinen Sohn in einen chinesischen Kindergarten. Schnitt. Man sieht eine Gruppe Drei- bis Fünfjähriger vor bunten Tafeln mit chinesischen Schriftzeichen, die im Chor nachsprechen, was eine junge Chinesin ihnen vorsagt. Man kann mit der Karriereplanung nicht früh genug anfangen. Und wenn die kleinen Töchterchen und Söhnchen groß sind, blubbern sie wenigstens auf Chinesisch. Von wegen Ohropax...
Mittwoch, 12. März 2008
Be Berlin!
Be Berlin! heißt der neue offizielle Hauptstadtslogan. Unter dieser Kampagne wirbt die Hauptstadt für sich selbst.
- Sei Berlin!
- Aber ich bin doch schon Deutschland!
- Umso besser!
- ?
- Du zoomst dich heran! Vom Großen zum Kleinen, vom Allgemeinen zum Speziellen. "Deduktive Identifikation" nennt man das. Kurz: "DedId".
- Und wenn ich Iran bin? Kann ich dann Berlin sein, obwohl ich nicht Deutschland bin?
- Kommt drauf an.
- Worauf?
- Auf dein Integrationspotenzial, kurz: Inpot.
- Und bei hohem Inpot kann ich Berlin sein, obwohl ich eigentlich Iran bin?
- Nein, dann bist du ja eben NICHT mehr Iran...
- ... sondern Deutschland? Also führt der Weg zum Berlin-Sein doch übers Deutschland-Sein?
- Nein, es geht nicht um Staatsangehörigkeit oder Herkunft, sondern allein um die INNERE NATIONALITÄT.
- Kurz Innat?
- Wenn du dich über mich lustig machen willst...!
- ... dann bin ich Berlin?
- Korea! NORDkorea!
- ___
- Sei Berlin!
- Aber ich bin doch schon Deutschland!
- Umso besser!
- ?
- Du zoomst dich heran! Vom Großen zum Kleinen, vom Allgemeinen zum Speziellen. "Deduktive Identifikation" nennt man das. Kurz: "DedId".
- Und wenn ich Iran bin? Kann ich dann Berlin sein, obwohl ich nicht Deutschland bin?
- Kommt drauf an.
- Worauf?
- Auf dein Integrationspotenzial, kurz: Inpot.
- Und bei hohem Inpot kann ich Berlin sein, obwohl ich eigentlich Iran bin?
- Nein, dann bist du ja eben NICHT mehr Iran...
- ... sondern Deutschland? Also führt der Weg zum Berlin-Sein doch übers Deutschland-Sein?
- Nein, es geht nicht um Staatsangehörigkeit oder Herkunft, sondern allein um die INNERE NATIONALITÄT.
- Kurz Innat?
- Wenn du dich über mich lustig machen willst...!
- ... dann bin ich Berlin?
- Korea! NORDkorea!
- ___
Mittwoch, 27. Februar 2008
Oberflächenbeschichter in Fürstenwalde
Für unseren Standort Fürstenwalde suchen wir zum nächstmöglichen Eintrittstermin einen
Oberflächenbeschichter (w/m)
lese ich. Und mein Interesse, das unberechenbare Frettchen, ist sofort geweckt. Ich lese weiter, will wissen, wie meine Chancen stehen. Nach eingehender Lektüre der ganzen umfangreichen Stellenbeschreibung weiß ich:
Als Oberflächenbeschichter wäre ich „verantwortlich für die Prüfung und Kontrolle der Prozessdurchführung an einer der modernsten Pilotanlagen zur galvanischen Bandfertigung, in der die Abscheidung von dünnen metallischen Schichten, wie Cu, In und Ga erfolgt.“ Woooaaah! Auf der Stelle will ich Oberflächenbeschichter (w) werden! Schon immer wollte ich Cu, In und Ga abscheiden oder zumindest an deren Abscheidung mitwirken – mit allem, was ich zu bieten habe: Leib und Seele und Schlaghose und Nagelschere. Ich werde Bänder fertigen, die so galvanisch sind, dass sich die Balken biegen. Werde prüfen, kontrollieren und prozessieren und endlich beschichten statt dichten. Fürstenwalde, ich komme! Cu! In! Ga!
Oberflächenbeschichter (w/m)
lese ich. Und mein Interesse, das unberechenbare Frettchen, ist sofort geweckt. Ich lese weiter, will wissen, wie meine Chancen stehen. Nach eingehender Lektüre der ganzen umfangreichen Stellenbeschreibung weiß ich:
Als Oberflächenbeschichter wäre ich „verantwortlich für die Prüfung und Kontrolle der Prozessdurchführung an einer der modernsten Pilotanlagen zur galvanischen Bandfertigung, in der die Abscheidung von dünnen metallischen Schichten, wie Cu, In und Ga erfolgt.“ Woooaaah! Auf der Stelle will ich Oberflächenbeschichter (w) werden! Schon immer wollte ich Cu, In und Ga abscheiden oder zumindest an deren Abscheidung mitwirken – mit allem, was ich zu bieten habe: Leib und Seele und Schlaghose und Nagelschere. Ich werde Bänder fertigen, die so galvanisch sind, dass sich die Balken biegen. Werde prüfen, kontrollieren und prozessieren und endlich beschichten statt dichten. Fürstenwalde, ich komme! Cu! In! Ga!
Montag, 11. Februar 2008
Besuch
Es klingelt. Neuerdings vorsichtig, mache ich nicht gleich auf, sondern drücke auf den "Ja, bitte?"-Button der Sprechanlage.
"Ja, bitte?" frage ich.
"WERBUNG!" tönt das Plastikkästchen.
"Wer?"
"WERBUNG!"
Die Werbung! Ich bin sprachlos. Erschüttert. Gerührt ob so viel unerwarteter Aufrichtigkeit. Die Werbung will in mein Haus und SAGT das auch noch! Soll ich sie reinlassen?
Eigentlich mag ich es nicht, wenn mich die Werbung besucht. Ich habe das sogar auf meinen Briefkasten geschrieben. BITTE KEINE WERBUNG steht da in Druckschrift. Genauso gut hätte ich BITTE KEINE RIESENGARNELEN schreiben können. Die Werbung, kein Kind von Traurigkeit, scheint sich von derlei Scheinschranken geradezu herausgefordert zu fühlen. Ich sollte die Botschaft umformulieren in "Bitte viel Werbung". Vielleicht ist dann Ruhe im Briefkasten.
Aber was JETZT? Ich schwanke. Soll ich sie reinlassen, obwohl ich sie unten explizit und gut leserlich ausgeladen habe? Jetzt wäre DIE Chance! Die einmalige Chance, der Werbung PERSÖNLICH und EIN FÜR ALLEMAL klar zu machen, dass sie sich bei mir nicht mehr blicken lassen soll. Nie mehr! Andererseits: Was, wenn die anderen Hausbewohner ihren Besuch schätzen? Wenn das Durchblättern der Lidl-Broschüre zu den Highlights ihres Tages gehört und sie sich von der Außenwelt abgeschnitten fühlen, wenn sie nicht wissen, über was sie Aldi informiert? Ich schwanke weiter. Hin (aufmachen) und her (sich tot stellen), her (aufmachen und schimpfen) und hin (ganz laut Musik aufdrehen).
Schließlich öffne ich.
"DANKE!" tönt es durchs Treppenhaus.
Ich hab's getan! Ich hab die Werbung reingelassen! Aber immerhin habe ich sie gebeten, meinen Briefkasten zu meiden. Einen Tag lang hat es sogar funktioniert.
"Ja, bitte?" frage ich.
"WERBUNG!" tönt das Plastikkästchen.
"Wer?"
"WERBUNG!"
Die Werbung! Ich bin sprachlos. Erschüttert. Gerührt ob so viel unerwarteter Aufrichtigkeit. Die Werbung will in mein Haus und SAGT das auch noch! Soll ich sie reinlassen?
Eigentlich mag ich es nicht, wenn mich die Werbung besucht. Ich habe das sogar auf meinen Briefkasten geschrieben. BITTE KEINE WERBUNG steht da in Druckschrift. Genauso gut hätte ich BITTE KEINE RIESENGARNELEN schreiben können. Die Werbung, kein Kind von Traurigkeit, scheint sich von derlei Scheinschranken geradezu herausgefordert zu fühlen. Ich sollte die Botschaft umformulieren in "Bitte viel Werbung". Vielleicht ist dann Ruhe im Briefkasten.
Aber was JETZT? Ich schwanke. Soll ich sie reinlassen, obwohl ich sie unten explizit und gut leserlich ausgeladen habe? Jetzt wäre DIE Chance! Die einmalige Chance, der Werbung PERSÖNLICH und EIN FÜR ALLEMAL klar zu machen, dass sie sich bei mir nicht mehr blicken lassen soll. Nie mehr! Andererseits: Was, wenn die anderen Hausbewohner ihren Besuch schätzen? Wenn das Durchblättern der Lidl-Broschüre zu den Highlights ihres Tages gehört und sie sich von der Außenwelt abgeschnitten fühlen, wenn sie nicht wissen, über was sie Aldi informiert? Ich schwanke weiter. Hin (aufmachen) und her (sich tot stellen), her (aufmachen und schimpfen) und hin (ganz laut Musik aufdrehen).
Schließlich öffne ich.
"DANKE!" tönt es durchs Treppenhaus.
Ich hab's getan! Ich hab die Werbung reingelassen! Aber immerhin habe ich sie gebeten, meinen Briefkasten zu meiden. Einen Tag lang hat es sogar funktioniert.
Sonntag, 20. Januar 2008
Im Kino
Und dann geht man ins Kino. Einfach so. Als ob nichts sei. Als ob nie etwas gewesen sei, das einem gemeinsamen Kinobesuch eine Bedeutung gäbe, die über Popcorn, Becks und Polstersitze hinausweisen würde. Bedeutung? Pfff...! Man sieht einen Film, lacht, weint, hält sich vielleicht die Hand, vielleicht auch nicht. Man ist froh. Froh, dass man nach vorne gucken kann. Und dass man kein Gesicht dabei machen muss. Dass man sich nicht für einen Blick entscheiden muss, für eine Stimmung, einen Ausdruck, eine Sicht auf die Dinge. Die Dinge, die jetzt zählen, laufen vorne auf der Leinwand, und es ist gut, dass man auf das Geschehen keinen Einfluss hat, nicht den geringsten. Alles lebt, liebt und leidet nach Plan, und man selbst kann sich getrost zurücklehnen: Der Plan wird aufgehen. Schließlich hat man bezahlt. 90 Minuten so genannte Unterhaltung. Mit Anfang und Ende und dazwischen Entwicklung. Nie Stillstand, immer Bewegung, und das Beste: Bewegung mit Sinn! Man geht ins Kino, einfach so, weil man die Verantwortung dafür, dass die Bewegung Sinn ergibt, abtreten will. Wenigstens für eineinhalb Stunden. Man lehnt sich zurück, ohne Erwartung auf Realität. Man begibt sich in die verdunkelte Obhut fremder Illusion. Nichts hat mit nichts zu tun. Wie schön!
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